Die Hessische Streuobstwiese
Im Übergang von Siedlungs- und Agrarflächen zum Wald gelegen, führen Streuobstwiesen deutlich vor Augen, was biologische Vielfalt bedeutet: Auf ihnen kommen bis zu 3.000 Tierarten und 2.000 Pflanzenarten vor. Im Gegensatz zum Obstanbau in Plantagenform stehen hier einzelne, größtenteils starkwüchsige, hochstämmige Obstbäume mit auslandenden Kronen. Der Baumbestand setzt sich meist aus verschiedenen Arten und Sorten sowie Alters- und Größenklassen zusammen. Das bedeutet für viele Tiere ein reichhaltiges Nahrungsangebot, zum Beispiel für Vögel und die für die Bestäubung der Obstbäume unverzichtbaren Wildbienen. Zudem liefern die Streuobstwiesen hochwertige Lebensmittel, unter anderem geschmacksintensiven Apfelsaft oder Apfelwein. Streuobstwiesen können aber nur langfristig erhalten werden, wenn eine sinnvolle Nutzung des Obstes gewährleistet wird und Bewusstsein sowie Akzeptanz in der Bevölkerung für diesen Lebensraum geschaffen werden.
Zusammen mit den Naturschutzverbänden und Behörden bemühen sich die hessischen Keltereien, diese Streuobstwiesen zu erhalten. Viele Keltereien bieten Schnittkurse an, pflanzen eine Vielzahl von Bäumen, unterstützen ansässige Obst- und Gartenbauvereine und sind Anlaufstellen für Schule, Kindergärten sowie Vereine.